Quellensteuer
Die Quellensteuer ist ein zentrales Thema für Freelancer in der Schweiz, insbesondere für ausländische Selbstständige oder solche, die für internationale Unternehmen arbeiten. Doch was genau ist die Quellensteuer, wer muss sie zahlen, und wie wird sie berechnet? In diesem Blogpost erklären wir dir alles, was du wissen musst – und zeigen dir, wie PayFlow dir dabei hilft, deine Steuerpflichten einfach und effizient zu erfüllen.

Was ist die Quellensteuer in der Schweiz?
Die Quellensteuer ist eine Steuer auf Einkommen, die direkt vom Arbeitgeber oder Auftraggeber einbehalten und an die Steuerbehörden abgeführt wird. Sie wird „an der Quelle“ abgezogen, also direkt beim Einkommen. Diese Form der Besteuerung betrifft vor allem:
- Ausländische Arbeitnehmende ohne Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis)
- Selbstständig Erwerbende, die in der Schweiz tätig sind, aber keinen steuerlichen Wohnsitz im Land haben.
Für Freelancer, die in der Schweiz arbeiten, aber ihren Wohnsitz im Ausland haben, ist die Quellensteuer oft die primäre Steuerform. Aber auch Schweizer Freelancer können unter bestimmten Umständen quellensteuerpflichtig sein, insbesondere wenn sie für ausländische Unternehmen arbeiten.
Ausgenommen von der Quellensteuer sind ausländische Arbeitnehmer, die mit einem Partner/in verheiratet sind, die oder der Schweizer Bürger/in ist oder eine Niederlassungsbewilligung C haben.

Warum ist die Quellensteuer wichtig?
Die Quellensteuer ist ein effizientes System, das sicherstellt, dass Steuern direkt vom Einkommen abgezogen werden, bevor sie an den Empfänger ausgezahlt werden. Dies hat mehrere Vorteile:
- Sicherheit für den Staat: Die Steuern werden direkt einbehalten, was das Risiko von Steuerausfällen minimiert.
- Vereinfachung für Freelancer: Vor allem ausländische Freelancer müssen sich nicht um die Einreichung einer Steuererklärung kümmern.
- Reduzierter Verwaltungsaufwand: Die Steuerbehörden sparen sich den Aufwand, Steuern nachträglich einzufordern.

Wer muss Quellensteuer zahlen?
Die Quellensteuerpflicht hängt von mehreren Faktoren ab:
Ausländische Freelancer ohne Niederlassungsbewilligung
Freelancer, die in der Schweiz arbeiten, aber ihren Wohnsitz im Ausland haben, sind in der Regel quellensteuerpflichtig. Ausnahmen gelten für Personen mit einer Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis), deren Ehepartner Schweizer Staatsbürger sind oder der Partner eine C-Niederlassungsbewilligung hat.
Grenzgänger und Personen mit wöchentlichem Aufenthalt
Auch Personen, die ausserhalb der Schweiz wohnen, aber in der Schweiz ein Erwerbseinkommen beziehen (z. B. Grenzgänger), sind quellensteuerpflichtig.
Schweizer Freelancer mit ausländischen Auftraggebern
Freelancer mit Wohnsitz in der Schweiz sind normalerweise nicht quellensteuerpflichtig, es sei denn, sie arbeiten für ausländische Unternehmen. In diesem Fall kann die Quellensteuer anwendbar sein, abhängig von den jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA).

Wie wird die Quellensteuer berechnet?
Die Berechnung der Quellensteuer basiert auf deinem Bruttoeinkommen und berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Familienstand, Kinder, Konfession und Wohnkanton.
Hier sind die wichtigsten Schritte:
Bruttoeinkommen ermitteln
Dein gesamtes Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit wird als Basis für die Berechnung herangezogen. Dazu gehören:
- Honorare
- Projektvergütungen
- Überstunden
- Zulagen (z. B. für Verpflegung oder Reisen)
- Sondervergütungen (z. B. Bonuszahlungen oder der 13. Monatslohn)
Abzüge berücksichtigen
Bestimmte berufliche Ausgaben können von deinem Bruttoeinkommen abgezogen werden, z. B.:
- Büromiete
- Reisekosten
- Versicherungen
- Weiterbildungskosten
- Beiträge in die Säule 3a
- Krankheits- und Unfallkosten (über 4 % der Bruttoeinkünfte)
Steuersatz anwenden
Der Steuersatz für die Quellensteuer variiert je nach Kanton und Gemeinde. Er wird auf der Grundlage deines bereinigten Einkommens (nach Abzug der beruflichen Ausgaben) berechnet. Die Steuerbehörden verwenden dafür spezielle Tarife, die progressiv gestaffelt sind.
Familienstand und Kinder berücksichtigen
Der Steuersatz wird auch an deinen Familienstand angepasst. Es gibt verschiedene Tarifgruppen:
- Tarifgruppe A: Alleinstehende ohne Kinder
- Tarifgruppe B: Verheiratete Alleinverdiener (mit oder ohne Kinder)
- Tarifgruppe C: Verheiratete Doppelverdiener (mit oder ohne Kinder)
- Tarifgruppe H: Alleinerziehende mit Kindern
Mehr Kinder führen in der Regel zu niedrigeren Steuersätzen, da die finanzielle Belastung des Haushalts berücksichtigt wird.

Beispiel: Berechnung der Quellensteuer
Angenommen, du bist ein alleinstehender Freelancer mit einem Bruttoeinkommen von 80.000 CHF im Jahr. Deine beruflichen Ausgaben betragen 10.000 CHF. Dein bereinigtes Einkommen beträgt somit 70.000 CHF.
Der Steuersatz für Quellensteuer in deinem Kanton beträgt beispielsweise 10 %. Deine Quellensteuer würde sich wie folgt berechnen:
70.000 CHF x 10 % = 7.000 CHF
In diesem Fall müsstest du 7.000 CHF an Quellensteuer zahlen.
Beispiel: Berechnung Stundenlohn
CHF 50 / Stunde dein Bruttolohn
50 * 180 Stunden = CHF 9000
CHF 9000 Steuersatz 10%
Effektive Stunden geleistet = 80 Stunden
80h*50 CHF = 4000 CHF *10%

Quellensteuer und digitale Nomaden
Digitale Nomaden, die in der Schweiz arbeiten, aber keinen festen Wohnsitz haben, stehen oft vor besonderen Herausforderungen in Bezug auf die Quellensteuer.
Hier sind einige wichtige Punkte:
Aufenthaltsdauer und Steuerpflicht
Die Quellensteuerpflicht hängt oft davon ab, wie lange du dich in der Schweiz aufhältst. Wenn du als digitaler Nomade nur vorübergehend in der Schweiz arbeitest (z. B. für ein paar Monate), kann es sein, dass du von der Quellensteuer befreit bist. Dies hängt jedoch von den spezifischen Regelungen des Kantons ab, in dem du tätig bist.
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)
Wenn du als digitaler Nomade in der Schweiz arbeitest, aber deinen steuerlichen Wohnsitz in einem anderen Land hast, solltest du prüfen, ob zwischen der Schweiz und deinem Wohnsitzland ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht. Dieses Abkommen regelt, in welchem Land Steuern gezahlt werden müssen, und vermeidet, dass du doppelt besteuert wirst.
Steuerliche Anmeldung
Auch wenn du als digitaler Nomade nur vorübergehend in der Schweiz arbeitest, solltest du sicherstellen, dass du korrekt bei den Steuerbehörden gemeldet bist. Dies gilt insbesondere, wenn du für Schweizer Unternehmen arbeitest oder dein Einkommen über einem bestimmten Grenzbetrag liegt.
Flexible Arbeitsorte
Da digitale Nomaden oft von verschiedenen Orten aus arbeiten, kann es schwierig sein, den genauen Arbeitsort zu bestimmen. In der Schweiz wird die Quellensteuer in der Regel nach dem Wohnortprinzip berechnet. Wenn du jedoch keinen festen Wohnsitz hast, kann der Arbeitsort für die Steuerberechnung relevant sein.

Besonderheiten für Doppelverdiener und Zuwanderer
Doppelverdiener
Für verheiratete Paare, bei denen beide Partner hauptberuflich in der Schweiz arbeiten, gelten spezielle Tarife. Es lohnt sich, zu prüfen, ob eine gemeinsame Veranlagung steuerlich günstiger ist als eine separate Veranlagung.
Zuwanderer
Zuwanderer ohne Niederlassungsbewilligung unterliegen der Quellensteuerpflicht. Sie sollten sich über die Doppelbesteuerungsabkommen informieren, um zu vermeiden, dass sie in mehreren Ländern Steuern zahlen müssen.

Kantonale Unterschiede
Die Quellensteuer unterliegt kantonalen Unterschieden. Das bedeutet, dass die Höhe der Steuer je nach Wohnkanton der steuerpflichtigen Person variiert. Die Tarife können basierend auf Einkommensniveau, Zivilstand und Anzahl der Kinder unterschiedlich ausfallen.

Die Rolle der Arbeitgeber
Arbeitgeber sind verpflichtet, die Quellensteuer direkt vom Lohn abzuziehen und an die Steuerbehörden abzuführen. Dies stellt sicher, dass die steuerlichen Verpflichtungen erfüllt werden, bevor das Einkommen an den Freelancer ausgezahlt wird.

Fazit
Die Quellensteuer ist ein wichtiges Thema für Freelancer in der Schweiz, insbesondere für ausländische Selbstständige oder solche, die für internationale Unternehmen arbeiten. Die Berechnung der Quellensteuer basiert auf deinem Bruttoeinkommen, berücksichtigt jedoch Abzüge und persönliche Umstände wie den Familienstand.
Mit PayFlow kannst du deine Steuerpflichten einfach und effizient erfüllen, ohne den Überblick zu verlieren. Egal, ob du quellensteuerpflichtig bist oder dich ordentlich veranlagen lässt – wir unterstützen dich dabei, deine Steuern optimal zu gestalten.