Die Suva (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) ist die grösste Anbieterin der obligatorischen Unfallversicherung in der Schweiz. Sie legt die Prämiensätze für Unternehmen fest, basierend auf Branche, Risikoeinstufung und gemeldeten Lohnsummen.
Für Personalverleiher, also Unternehmen, die temporäre Mitarbeitende an Kundenbetriebe überlassen, gelten besondere Regeln. Der Grund: Die Einsätze finden in sehr unterschiedlichen Branchen statt, z. B. im Baugewerbe, in der Industrie, Logistik oder Informatik. Jede dieser Branchen hat eine eigene Risikoklasse, die Einfluss auf die Versicherungsprämie hat.
Damit steigen auch die Anforderungen an die korrekte Zuordnung der Einsätze und die exakte Meldung an die Suva. Nur wenn die Einsätze sauberden jeweiligen Tätigkeitsbereichen zugewiesen werden, kann die Abrechnung korrekt erfolgen und unnötige Rückforderungen oder Prämiennachbelastungen vermieden werden.
Derzeit, also vor dem 1. Januar 2026, gilt für die Risikoklasse 70C (Personalverleih) ein vereinfachtes, zweigeteiltes Tarifierungsmodell:
Alle gewerblichen Einsätze im Personalverleih fallen somit in ein und dieselbe Risikogruppe, ungeachtet ihrer tatsächlichen Gefahr. Bau‑ und Logistikeinsätze werden also bislang pauschal mit dem selben Tarif versehen.
Dieser Pauschalansatz führt zu Wettbewerbsverzerrungen, Risikobereiche wie Bau und Transport werden mit der gleichen Prämie belastet, obwohl das Unfallrisiko stark variiert. Ausserdem werden Prämienanpassungen nur sehr träge abgebildet, was ineffiziente Anreize schafft.
Kurz gesagt: Die heutige Regelung ist einfach, aber in Bezug auf tatsächlicheRisiken und Fairness nicht mehr zeitgemäss.
Ab dem 1. Januar 2026 ersetzt die SUVA das bisherige zweistufigeTarifsystem für den Personalverleih durch ein neues, differenziertes Modell mit acht Betriebsteilen. Bisher wurden alle gewerblichen Tätigkeiten unter einem gemeinsamen Prämiensatz abgerechnet, künftig erfolgt die Zuweisung nach Einsatzart und Risikoprofil.
Konkret ändert sich:
Ziel der Änderung: Eine gerechtere, transparentere Prämienstruktur, die besser zu den tatsächlichen Risiken der verschiedenen Einsatzbranchen passt und Fehlanreize im bisherigen Modellbeseitigt.
Ab 2026 erfolgt die Tarifierung im Personalverleih anhand folgender Kategorien:
Die richtige Zuordnung erfolgt über standardisierte Berufscodes, die künftig eine zentrale Rolle spielen: Sie sorgen dafür, dass Lohnmeldungen und Schadenfälle korrekt dem jeweiligen Betriebsteil zugewiesen werden.
Die Einführung der neuen SUVA- Tarifierung bringt für Verleiher eine deutlich höhere Komplexität mit sich, vor allem bei temporären Einsätzen in verschiedenen Branchen. Mit der neuen Struktur steigen die Anforderungen an die Systeme (CRM- und Lohnverarbeitung Systeme), die Personalverleiher im Einsatz haben, Lohn- und Einsatzverwaltung erheblich:
Besonders betroffen sind Personalvermittlungen mit hoher Einsatzvielfalt, also Verleiher, die täglich Mitarbeitende an verschiedene Kunden in unterschiedlichen Branchen überlassen. Für sie steigt der Verwaltungsaufwand sprunghaft.
Kurz: Ohne die passende Software kann es mühsam und teuer werden.
Deshalb braucht es eine Lösung, die Tarifierung, Lohnabrechnung und Deklaration integriert abbildet, idealerweise eine Branchensoftware, die exakt auf den Personalverleih zugeschnitten ist.
Bisher wurden Einsätze in gewerblichen Berufen pauschal unter einem gemeinsamenPrämiensatz geführt. Das hatte zur Folge, dass z. B. Einsätze auf dem Bau oder im Lager denselben Tarif erhielten, obwohl die Risiken völlig unterschiedlich sind. Dieses Modell war nicht mehr zeitgemäss.
Das neueModell differenziert nun feiner und teilt den Personalverleih in acht sogenannte Betriebsteile auf. Jeder dieser Bereiche erhält einen eigenenPrämiensatz auf Basis der konkreten Risikosituation.
Muss meine Lohnsoftware angepasst werden?
Ja. Die neue Tarifierung erfordert die exakte Zuordnung von Berufscodes und Betriebsteilen. IhreSoftware muss diese Struktur technisch abbilden können – PayFlow ist dafür bereits vorbereitet.
Was passiert, wenn ich keine Umstellung vornehme?
Fehlende oder falsche Zuordnungen können zu Prämienfehlern, Rückfragen der SUVAoder sogar Nachforderungen führen. Deshalb ist eine korrekte Abbildung der neuen Tarifierung zwingend notwendig.
Mit PayFlow sind Sie technisch und fachlich bereit für 2026. Unsere Lösung wurde speziell für die Anforderungen im Personalverleih entwickelt und ist bereits heute auf die neuen Tarifierungsregeln vorbereitet.
✅ FlexibleAbbildung der neuen SUVA- Tarifierung (TariTemp)
✅Berufscode-basierte Zuordnung auf Betriebsteile
✅ DigitaleZeiterfassung und Einsatzverwaltung
✅Automatische Weiterverrechnung an Kunden (optional)
✅ Saubere Rückspielung in Ihre bestehende Finanzbuchhaltung
✅ Support von der Stammdatenerfassung bis zur kompletten Personaladministration
Wichtig: Ihre bestehende ERP-oder Buchhaltungssoftware kann weiterhin genutzt werden, PayFlow ergänzt dort, wo die neue Komplexität ansetzt.
Insgesamt bleibt das Gesamtniveau der Prämien in der Branche gleich, doch aufEbene der einzelnen Betriebsteile kann es zu Anpassungen kommen: Je nach Einsatzgebiet kann die Prämie steigen oder sinken. Dank einer Übergangsphase und dem Erhalt der bisherigenSchadenhistorien erfolgt die Umstellung schrittweise und kontrolliert.
Wer ein Bonus-Malus-System oder eine Erfahrungstarifierung nutzt, bleibt weiterhin an seine eigene Schadenbilanz gebunden, aber künftig differenzierter.
Die neue SUVA- Tarifierung im Personalverleih kommt ab 1. Januar 2026 und bringt nicht nur neue Regeln, sondern auch mehr Aufwand, Unsicherheit und Fehlerquellen in die Lohnabrechnung.
Mit derEinführung von TariTemp wird die Unfallversicherung im Personalverleih risikogerechter und transparenter, aber auch administrativ anspruchsvoller. Wer sich frühzeitig vorbereitet, spart später Zeit, Kosten und Nerven.
Wir wissen das, weil wir selbst aus dem Personalverleih kommen.
Mit PayFlow haben wir eine Lösung geschaffen, die aus der Praxis heraus entwickelt wurde und heute bereits alle Anforderungen rund um TariTemp abdeckt.
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